Erfolgreiche MES- und ERP-Einführung:
Mittelständischer Fertigungsbetrieb erhöht Unternehmenseffizienz um 30 Prozent
Quelle: Wagner GmbH
Seit Anfang 2011 setzt der mittelständische Fertigungsbetrieb Wagner GmbH in Mannheim auf das ERP-System BIOS. In Verbindung mit dem MES-System proMExS® von der Sack EDV-Systeme GmbH und modernen BDE-Terminals verbesserte das Unternehmen seine Auslastung, erhöhte die Termintreue, verkürzte die Durchlaufzeiten und verringerte die Kapitalbindung im Lager. Beste Voraussetzungen, um in Deutschland heute (und in) Zukunft zu fertigen…
Die Wagner GmbH in Mannheim war viele Jahre als Dreherei bekannt, konzentrierte sich dann auf die Herstellung von Werkzeugen und Sondermaschinen für die Getränke-Industrie und entwickelt seit 1998 eine Dynamik, die heute deutlich spürbar ist: Inzwischen fertigen 35 motivierte Mitarbeiter Werkzeuge, Formen und Prototypen auch für Branchen wie die Medizintechnik, Elektronik-, Automobil- und Getränkeindustrie. Ständige Investitionen zeigen sich in einem hocheffektiven Maschinenpark: 3-5 Achs-Bearbeitungszentren, zum Teil mit Palettenwechsler, Drehzentren mit angetriebenen Werkzeugen, CNC-Rundschleifmaschinen sowie Draht- und Senkerodier-Maschinen arbeiten im Dreischicht-Betrieb rund um die Uhr. Einzelteile, kleine Serien bis 20 Stück und ab und an 200 bis 2000 Bauteile erfordern präzise Kalkulation, Materialwirtschaft, Fertigungssteuerung und Terminplanung. „Wir wollen die wachsenden und vielfältiger werdenden Anforderungen unserer Kunden erfüllen und entwickeln uns deshalb zügig weiter“, sagt Roland Kirchner, Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens.
Neues ERP-System in drei Monaten eingeführt
Da muss die Organisation mitwachsen. Ein vorhandenes ERP-System erfüllte zwar seine Aufgaben, doch aus seiner früheren Tätigkeit im Werkzeug- und Formenbau wusste Roland Kirchner, welche Potenziale ein fertigungsnahes, benutzerfreundliches ERP-System erschließen kann. Als vor drei Jahren ein Update zu hohen Kosten anstand, evaluierte das Unternehmen verschiedene Alternativen führender Anbieter am Markt. Die Wahl fiel auf das ERP-System BIOS2000 – branchenkundig präsentiert von der Sack EDV-Systeme GmbH in Murrhardt. Diese speziell auf Fertigungsbetriebe abgestellte Lösung überzeugte mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche, die allen Bereichen umfangreiche Funktionen auf einen Blick anbietet und einem integrierten BDE-System. Ein wichtiger Erfolgsfaktor war der von Sack EDV-Systeme entwickelte Fertigungsleitstand proMExS: „Damit erreichen wir einen vollständigen Informationsfluss – von der Wurzel bis ins Blatt“, sagt Benjamin Kirchner, für Beschaffung und IT zuständig. Der ERP-Server und die gemeinsame Datenbank beider Systeme wurden bei einem externen IT-Dienstleister installiert – sieben Clients im Unternehmen greifen per Standleitung darauf zu. „Diese schlanke Lösung spart IT-Investitionen und einen internen Spezialisten“, freut sich Benjamin Kirchner. Da die Daten im Altsystem mehr schlecht als recht den Anforderungen der modernen Lösung entsprachen, wurde mit der Einführung ein komplett neuer Datenstamm mit neuen Nummernkreisen aufgebaut. „Der hohe Arbeitsaufwand für diesen Neustart bei null hat sich im Nachhinein rentiert“, sagt Roland Kirchner. Trotz dieser Belastung neben dem Tagesgeschäft dauerte die gesamte Implementierungsphase nur drei Monate. „Als erfahrener ERP-Verantwortlicher in einer früheren Firma wusste ich, worauf ich achten muss“, sagt Roland Kirchner. „Unser Partner Sack EDV-Systeme hat uns hervorragend unterstützt. So konnten wir Termine und Budget einhalten.“ Zum 1.1.2011 ging die neue Komplettlösung in den Echtbetrieb, für drei Monate stand das Altsystem als Datenspeicher parallel zur Verfügung.
Effizienzgewinn von Angebot bis Zahlungseingang
Die auf Fertigungsunternehmen zugeschnittenen Funktionen von BIOS2000 ergeben Verbesserungen der Arbeitsabläufe und ihrer Dokumentation, die etwa eine Zertifizierung des Qualitätssicherungssystems nach DIN ISO 9001 wesentlich erleichtert haben. Zahlreiche Features führen direkt zu Kostensenkungen. Die vielfältigen Rohmaterialien, von Kunststoffen bis zu hochlegiertem Werkzeugstahl, wurden früher nach Nettobedarfsliste mit dem Auftragseingang beschafft. Heute wird erst bei der Freigabe eines Fertigungsauftrags bedarfsorientiert bestellt. Das System schlägt dazu nicht nur einen Lieferanten vor – es errechnet den genauen Bedarfszeitpunkt und berücksichtigt exakt die Wiederbeschaffungszeit. „So konnten wir die Liegezeiten und damit die Kapitalbindung im Lager deutlich reduzieren“, sagt Benjamin Kirchner. Eine Funktion zur Verwaltung von Abrufaufträgen erleichtert die wirtschaftliche Fertigung wiederkehrender Bauteile und Baugruppen. Verschiedene Möglichkeiten zur Angebotserstellung haben die Treffsicherheit erhöht. Vorläufer oder ähnliche Aufträge werden schnell gefunden und abgewandelt. Genaue Werte aus der Nachkalkulation lösen einen Lerneffekt aus. Besonders wichtig in einem mittelständischen Unternehmen ist die Chefübersicht: Hier werden Kennzahlen wie Auftragseingang, Zahlungseingang oder Umsatz in Echtzeit grafisch präsentiert. „Weil wir damit Veränderungen schneller voraussehen können, haben wir unser Rating erheblich verbessert“, meint Roland Kirchner.
Höhere Wertschöpfung dank Fertigungsfeinplanung
Als wertvolles Werkzeug für das wachsende Unternehmen hat sich das MES-System proMExS® für die Fertigungsfeinplanung erwiesen. Alle Arbeitsgänge können vollautomatisch einem Arbeitsplatz zugewiesen werden. Dabei hat die Arbeitsvorbereitung die Möglichkeit, Alternativkapazitäten anzugeben. Der automatischen Planung im Echtzeitmodus kann man verschiedene Strategien vorgeben, um beispielsweise die Rüstzeiten zu minimieren oder bestimmte Maschinen oder Maschinengruppen optimal auszulasten, immer mit dem Ziel, die Termintreue zu erhöhen. Die „Just-in-Time“-Strategie verkürzt die Durchlaufzeiten und senkt die Lagerkosten. Auch die Verfügbarkeit der wichtigsten Ressourcen wird überprüft: Fehlt etwa für einen Arbeitsgang das Rohmaterial, wird dieser automatisch verschoben. Doch bei aller Automatik bleiben ausreichende Eingriffsmöglichkeiten erhalten: „Jedem Bauteil kann ich eine eigene Priorität zuordnen“, sagt Betriebsleiter Vedat Ülker. „Wenn ich etwas ändere, erkenne ich sofort alle Auswirkungen auf andere Aufträge.“ Jede Einplanung wird mit den Verantwortlichen an den Maschinen durchgesprochen. Wird die Änderung gespeichert, verschiebt sich automatisch die Auftragsreihenfolge an den Terminals im Betrieb. „Mit dieser Form der Planung gewinnen wir Flexibilität“, sagt Roland Kirchner. „Wir erkennen, wo Terminprobleme oder Engpässe auftreten und können rechtzeitig eingreifen.“ Bereits in der Angebotsphase zeigt ein Blick in die Fertigungsfeinplanung, zu welchem Termin eine gewünschte Lieferung bestätigt werden kann. Je nach Fragestellung lassen sich Arbeitsgänge nach Status, Termin oder Kunde einfärben. Die Abhängigkeiten in Baugruppen lassen sich ebenso erkennen, wie der Arbeitsvorrat an einer bestimmten Maschine. „Durch proMExS® haben wir unsere Maschinenlaufzeiten merklich erweitert“, sagt Roland Kirchner. „Die Schichtplanung ist keine kurzfristige Angelegenheit mehr, sondern wird rechtzeitig mit den Mitarbeitern durchgesprochen.“ Durch geringere Rüst- und Nebenzeiten konnte die Effizienz zusätzlich erhöht werden – die Durchlaufzeiten an den Maschinen wurden verkürzt.
Quelle: Wagner GmbH Mannheim
Mit innovativer ERP/MES Software auf Zukunft eingestellt
In den Bürobereichen bemerkt man die Zeitersparnis bei der Erstellung von Arbeitsplänen, der Vor- und Nachkalkulation wie auch in der Materialwirtschaft. „Alles geht schneller, so dass wir wesentlich höheren Umsatz mit der gleichen Mannschaft erzielen“, sagt Roland Kirchner. Durch die Benutzerfreundlichkeit des Systems, dessen Module alle gleich aufgebaut sind, werden Mitarbeiter schneller eingearbeitet. Insgesamt wird der Effizienzgewinn auf 30 Prozent geschätzt.